Der Kinderoptometrist (einer auf die Versorgung von Kindern spezialisierter Augenoptiker) ist der Experte, wenn es um die Behandlung nicht
krankheitsbedingter Störungen des kindlichen Sehens geht.Großangelegte Studie deutscher Forscher zeigt: Anzahl der Bildungsjahre
ist der entscheidende Faktor - derstandard.at/2000045800779/Zusammenhang-zwischen-Kurzsichtigkeit-und-Intelligenz-beobachtet
Großangelegte Studie deutscher Forscher zeigt: Anzahl der Bildungsjahre ist der entscheidende Faktor -
derstandard.at/2000045800779/Zusammenhang-zwischen-Kurzsichtigkeit-und-Intelligenz-beobachtet
Die Gesundheit der Kinder steht bei Eltern zu Recht an erster Stelle. Wenn Eltern befürchten, ihr Kind sei ernsthaft erkrankt, dann ist der Besuch des Kinderarztes bzw. eines Facharztes dringend angeraten.
Die Sorge um das gesundheitliche Wohlergehen des Kindes erschöpft sich jedoch nicht allein darin, Krankheiten rechtzeitig zu erkennen, zu heilen oder zu lindern.
Vielmehr soll sich das Kind auch altersgerecht entwickeln, um später am gesellschaftlichen Leben möglichst umfassend teilhaben zu können. Den Sinneswahrnehmungen – das Hören, Schmecken, Riechen, Fühlen und vor allem das Sehen – kommt für diese Entwickelung des Kindes eine ganz zentrale Bedeutung zu. Denn einem Kind, das beispielsweise nicht optimal sehen kann,fällt das Lesen wesentlich schwieriger als einem rechtsichtigen Kind.
Mangelhaftes räumliches Sehen ist ein Hindernis beim Sport, erhöht mitunter sogar die Verletzungsanfälligkeit des Kindes.
Ein eingeschränktes Sehvermögen ist jedoch nicht immer Folge einer
Erkrankung. So ist die Fehlsichtigkeit –ob kurz- oder weitsichtig– keine Krankheit, sondern lediglich eine Wachstumsanomalie des Augapfels (Kinder sindbis zu einem gewissen Alter weitsichtig, ohne dass deshalb korrigierend eingegriffen werden müsste).
Der Kinderoptometrist (ein auf die Versorgung von Kindern spezialisierter Augenoptiker) ist der Experte, wenn es um die Behandlung solcher nicht krankheitsbedingter Störungen des kindlichen Sehens geht. Denn viele Störungen lassen sich mit einer Sehhilfe beheben.
Mit Blick auf die augenoptische bzw. optometrische Versorgung ihres Kindes stellen sich Eltern häufig folgende Fragen:
Muss ich zuerst zum Arzt, damit der Kinderoptometrist mein Kind
behandeln darf?
Jedes Vorschulkind sollte zumindest einmal augenärztlich untersucht worden sein. Nur so können irreversibele Fehlentwicklungen des visuellen Systems verhindert werden. Unabhängig von dieser Empfehlung darf ein Kinderoptometrist ihr Kind auch dann behandeln, wenn vorher noch kein Arztbesuch erfolgt ist oder dieser bereits länger zurückliegt.
Bezahlt die Krankenkasse die Sehhilfe, wenn ich vor der optometrischen Behandlung nicht bei einem Augenarzt war?
Die gesetzlichen Krankenversicherungen zahlen einen Festbetrag für die Gläser einer Kinderbrille. Die Brillenfassung muss der Versicherte immer selbst zahlen.
Voraussetzung für den „Zuschuss“ der Krankenkassen ist das Vorliegen einer ärztlichen Verordnung. Liegt diese Verordnung nicht vor, so besteht kein Anspruch des Versicherten gegenüber seiner Krankenkasse. In aller Regel sind auch die privaten Krankenkassen nur dann verpflichtet, die Kosten einer Brille zu übernehmen, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt. Bei manchen privaten
Krankenversicherungen ist dies jedoch nicht erforderlich.
Darf der Kinderoptometrist auch Augenerkrankungen diagnostizieren?
Die Diagnose von Erkrankungen ist den Ärzten vorbehalten. Wenn Eltern befürchten, ihr Kind sei krank, weil es etwa über Schmerzen im Bereich derAugen
klagt oder sonstige Symptome zu erkennen sind, dann sollte dringend ein Augenarzt aufgesucht werden. Allerdings gibt es auch Augenerkrankungen, die zunächst unbemerkt verlaufen. Im Rahmen einer
(kinder-)optometrischen Untersuchung kann der spezialisierte Augenoptiker Indizien in Form von Auffälligkeiten erkennen, die auf das Vorliegen einer Augenerkrankung oder schwerer Funktionsstörung
hindeuten. In diesen Fällen empfiehlt der Kinder-
optometrist den Eltern, das Kind einem Augenarzt vorzustellen.
Wer passt meinem Kind Kontaktlinsen an?
Sowohl Augenoptiker als auch Augenärzte sind berechtigt, Kinder mit
Kontaktlinsen zu versorgen. Eine feste Altersgrenze gibt es hierfür nicht.
Dr. Jan Wetzel, Zentralverband der Augenoptiker
Auf die Bildungsjahre kommt es an Die Studie deutet vordergründig darauf hin: Für sich alleine betrachtet hängt die kognitive Leistungsfähigkeit, und damit die Intelligenz, tatsächlich mit dem Auftreten der Kurzsichtigkeit zusammen. Als die Wissenschafter alle Einflussfaktoren berücksichtigten, stellten sie jedoch fest, dass die Anzahl der Bildungsjahre in einem direkteren und stärkeren Zusammenhang mit einer Kurzsichtigkeit steht als die kognitive Leistungsfähigkeit. Diese Fähigkeit ist nur durch den Einfluss des Bildungsgrades mit einer Myopie verbunden. Mit anderen Worten: Das Bildungsniveau eines Menschen und nicht seine Intelligenz ist in erster Linie entscheidend für die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit. Von zwei gleichermaßen intelligenten Menschen, wird also derjenige wahrscheinlicher kurzsichtig und stärker fehlsichtig, der länger zur Schule geht und der den höheren Schulabschluss hat. Für ihre Studie wertete das Forscherteam Daten aus, die im Rahmen der Gutenberg-Gesundheitsstudie der Universitätsmedizin Mainz – eine der weltweit größten Studien im Bereich bevölkerungsbasierter Forschung – gewonnen wurden. Die Subkohorte umfasste rund 4.000 Personen im Alter zwischen 40 und 79 Jahren. Um die kognitiven Fähigkeiten zu messen, nutzten die Forscher den Turm von London (TOL)-Test. Der 20-minütige Test misst die Fähigkeit, logisch zu denken, zu planen und Probleme zu lösen. Um eine Myopie festzustellen, untersuchten die Wissenschafter die Brechkraft der Augen, also wieviel das Auge korrigieren muss, damit es ein Bild scharf sieht.
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